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Fussball, ein maskuliner sport? (2016)

eine studie zur genuszuweisung bei fussballvereinsnamen im Deutschen

Auteur(s): Jasper de Bruijn

Aus der Literatur zur Genuszuweisung bei Vereinsnamen kann der Schluss gezogen werden, dass bei Vereinsnamen ohne Sportvereinskürzel ein feminines Default-Genus angewendet wird. Enthält der Vereinsname ein Sportvereinskürzel, wird anhand dieser Abkürzung das Genus zugewiesen. In der Praxis werden jedoch Fußballklubs oder Ballspielvereine mit Beinamen wie “Borussia“ als weiblich betrachtet. Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es deshalb, die Genuszuweisung bei Vereinsnamen mit und ohne Sportvereinskürzel zu untersuchen und sie empirisch anhand eines Fragebogens zu überprüfen. Dazu wurden deutsche Muttersprachler gebeten, einen Lückentext auszufüllen. Insgesamt waren 468 Fragebogen vollständig ausgefüllt und verwendbar. Zur statistischen Analyse der Ergebnisse wurde ein Chi-Quadrat-Anpassungstest angewendet. Aus den Ergebnissen dieser Studie lässt sich schließen, dass es im Deutschen kein feminines Default-Genus für Sportvereine gibt. Den meisten Vereinsnamen mit Sportvereinskürzel wurde das Genus anhand des Kürzels zugewiesen. Die Position des Vereinskürzels innerhalb des Vereinsnamens kann dabei einen Einfluss auf die Genuszuweisung haben, sie ist jedoch nicht entscheidend. Möglicherweise haben sich Testteilnehmer bei der Genuszuweisung von einem maskulinen Oberbegriff wie “Fußballklub“ oder “Verein“ leiten lassen, da Vereinsnamen ohne Kürzel und mit weiblichem Beinamen sowie Namen mit femininem Kürzel das feminine Genus prozentual weniger häufig zugewiesen wurde als Namen mit männlichem Beinamen oder männlichem Kürzel. In zukünftigen Studien zur Genuszuweisung bei Fußballvereinsnamen im Deutschen wäre es deshalb ratsam, diese Annahme eines Oberbegriffs zu untersuchen. 

Literatuurverwijzing: Bruijn, J.C.W.M. de (2016). Fussball, ein maskuliner sport?: eine studie zur genuszuweisung bei fussballvereinsnamen im Deutschen. Leiden: Universiteit Leiden.

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